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RSSPrint

Geschichte der Buchholzer Dorfkirche

1242

wurde die Siedlung "Buckholtz" erstmals urkundlich erwähnt, wenig später begann die Errichtung der Dorfkirche. Damit zählt unsere Kirche neben den Dorfkirchen Alt Schmargendorf, Britz und Buckow zu den vier ältesten Berliner Kirchen mit erhaltenen bauzeitlichen Dachwerken.

Das Langhaus der Kirche wurde als spätromanischer Feldsteinbau im Jahre 1250 errichtet. Zahlreiche Um- und Erweiterungsbauten veränderten das Erscheinungsbild der Kirche im Innen- und Außenbereich. 

Ab 1600

wurde im Schiff ein von Wandpfeilern getragenes flaches Kreuzrippengewölbe unter der Balkendecke eingebaut. Rest der ehemaligen Balkendecke aus dem 13. Jahrhundert sind noch vorhanden (Dendrodatum um 1305). Ein neu errichteter Turm überragte den Westeingang.

1670

ging die Liegenschaft in den Besitz des Kurfürsten Friedrich Wilhelm über.

Ab 1689

wurde die Dorfkirche von der evangelisch-lutherischen und der französisch reformierten Gemeinde als Simultankirche genutzt. Die heutige Bezeichnung Französisch Buchholz ergibt sich aus der Ansiedlung französischer Hugenotten durch das Edikt von Potsdam aus dem Jahre 1685.

1670 bis 1692

wurde die Kirche im Barockstil ausgebaut.

1706

wurde die erste einfache Orgel eingebaut.

1814

wurde das Langhaus nach Osten mit einem Chor und einer Apsis erweitert. 

1705 und 1896

erhielt das Langhaus große Rundbogenfenster

1852 bis 1853

wurde im Zuge der Bauarbeiten ein Drittel der alten Kirche abgetragen (der eingezogene Chor und die ursprüngliche Apsis aus Feldsteinquadern), um im Osten ein größeres Querschiff mit Apsis aus Backstein vorlagern zu können. Es wurde eine neue barocke Innenausmalung durchgeführt. Durch den Umbau wurde die Kirche von 225 auf 375 Plätze vergrößert und die barocke Innenausstattung aus Altar, Kanzel und Taufengel wurden entfernt. Zu diesem Umbau wurde auch die Orgel repariert (wahrscheinlich schon ab 1850). 

1880

erhielt die Gemeinde eine neue Orgel.

1881

senkte sich durch Schwamm der Dachstuhl auf der Südwest-Seite. Die Glockenbenutzung wurde daraufhin untersagt. Ein behelfsmäßiger Glockenturm wurde auf dem Kirchhof errichtet. 

1886

wurde der Turm neben dem Quergebäude im neogotischen Stil angefügt, nachdem 1883 die Reparatur des alten Turms begonnen und erfolglos abgebrochen wurde. Die Wetterfahne des neuen Turms trägt die Jahreszahl 1772. Durch die Staffelgiebel an beiden Seiten des Querschiffs und der westlichen Eingangsfront erhielt die Kirche eine einheitliche Gestaltung. Mit dem Umbau wurde die barocke Ausstattung der Kirche entfernt. 

Durch Kriegseinwirkungen im II. Weltkrieg

trugen Dachstuhl, Turm, ein Teil der Inneneinrichtung und Orgel Schäden davon. Diese wurden wahrscheinlich in den Jahren 1945 - 1951 oder 1949 - 1951 provisorisch repariert. Während dieser Arbeiten wurde der Mittelpfeiler im Langhaus entfernt. Das Gewölbe blieb bestehen, es wurde angearbeitet. Im 2. Weltkrieg wurden zwei Glocken als Metallspende des deutschen Volkes abgegeben. Eine erhaltene (und erst kürzlich auf dem Dachboden entdeckte) Glocke steht im Foyer unserer Kita. 

1958

erfolgte der Einbau der noch heute vorhandenen Elektroheizung. Im Zuge der Neugestaltung des Altarbereiches 1961 erhielten die Fenster neue Gläser, die beiden Emporen wurden entfernt. Altar, Kanzel und Taufbecken wurden ersetzt und neue Pendelleuchten installiert. 

1961

erhielt die Gemeinde Altar, Kanzel und Taufstein aus Travertin. Die Empore wurde abgerissen, der Chor neu gestaltet und die Fenster neu verglast. 

1970

erhielt die Gemeinde ihre neuen Glocken aus der Glockengießerei Apolda

1971

erwarb die Gemeinde eine neue Orgel der Firma Schuke Potsdam mit zwei Manualen, Pedal, 14 Registern und mechanischem Antrieb. Im Jahr 2013 wurde die Orgel für ca.9.000 Euro generalüberholt (Verbesserung der Windversorgung, Neukonstruktion der störanfälligen Balg-Drosselklappe im II. Manual, Oberwerk).

1986

wurde die Kirche teilweise im Inneren renoviert.

2012

wurden Kirchendach und Dachstuhl umfassend saniert, nachdem bei einer Untersuchung im Jahre 2010 neben konstruktiven Mängeln auch umfangreiche holzschutztechnische Schäden an den Dachtragwerken des Lang- und Querhauses festgestellt wurden. Vorausgegangene (u. a. dendrologische) Untersuchungen hatten ergeben, dass ein Teil der Holzkonstruktion aus dem Jahr 1304/1305 stammt. Eine grundlegende Erneuerung / Sanierung mit behutsamer Restaurierung der mittelalterlichen Bauteile und einschließlich der Erneuerung der Dachabdeckung wurde dringend erforderlich. Die Kosten der Sanierung betrugen rund 300.000 Euro und konnten durch großzügige Zuschüsse und Spenden (Danke!) bewerkstelligt werden. 

2013

wurde in einem weiteren Bauabschnitt der Kirchturm restauriert, an dem große Teile der Fassade und des Turmdaches schadhaft waren. Die Kosten betrugen rund 100.000 Euro. 

2021, 2022, 2023 (ff.)

Wie Sie aufmerksam gelesen haben, findet sich im Inneren der Kirche eine Heizungsanlage aus dem Jahre 1958. Das ist weder ökologisch noch unter Sicherheitsbedenken weiter tragbar. Wir benötigen nach gut 60  Jahren eine neue Heizung. Im Zuge dieser Vorbereitungen kristallisiert sich -im Gespräch mit den beteiligten Fachbereichen- heraus, dass wir nicht um eine generelle Restaurierung umhin kommen. Investitionsstau nennt sich das im Fachjargon. Die Leitungen sind marode, die Heizung wird mittlerweile zu einem Sicherheitsrisiko. Die Leitung der Kirchengemeinde, der Gemeindekirchenrat, ist zurzeit dabei, die notwendigen Umbauten unter fachlicher Anleitung zu planen und zu beauftragen. In unserer vierteljährlich erscheinenden Gemeindezeitung berichten wir fortlaufend über die weiteren Schritte. 

Letzte Änderung am: 30.03.2023